Entwicklung der Windenergie in Österreich und Europa

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Im Juli 2021 wurde das Ökostromgesetz vom Erneuerbaren Ausbau Gesetz abgelöst und im Parlament beschlossen. Ziel des EAG ist es bis zum Jahr 2030 den Stromverbrauch komplett mit erneuerbaren Energien zu decken. Um dieses Ziel zu erreichen, wird jedes Jahr eine Summe von einer Milliarde Euro für Investitionen in den erneuerbaren Energien Sektor bereitgestellt. Mit diesen Geldern werden Ziele gesetzt, um mit Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft diese zu erreichen. Bei der Windkraft heißt das, insgesamt sollen Anlagen für zehn Terawattstunden ausgebaut werden, mit einem jährlichen Vergabevolumen von 400MW.

Windenergie in Österreich

1.307 Windkraftanlagen versorgten Ende 2021 Österreich mit einer Gesamtleistung von 3.300 Megawattstunden Strom, wodurch etwa 50 % der österreichischen Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt werden können. Am gesamten Stromverbrauch Österreich hat die Windenergie damit eine Beteiligung von mehr als 11 %.  Im Jahr 2022 soll diese installierte Leistung noch einmal um 427 Megawatt zunehmen, dazu werden die Investitionen von 435 Millionen Euro im Vorjahr auf bis zu 622 Millionen Euro im Jahr 2022 steigen. Eine der wichtigsten Herausforderungen in Österreich ist die Ausweisung neuer Flächen für Windenergie und darüber hinaus die schnellere Bearbeitung von Genehmigungsverfahren.

Unterstützung durch die Bevölkerung

Gerade die immer teurer werdenden Strompreise und der Ukraine-Krieg zeigen, wie wichtig es ist in Sachen Energie unabhängig handeln zu können. Schon vor der Krise in Osteuropa haben sich die Strompreise innerhalb kurzer Zeit vervierfacht, in welchen Bereichen sich die Preise für Öl und Gas in Zukunft einpendeln werden, ist noch nicht abzusehen. Wenn sich Österreich durch 100 % erneuerbare Energien weitestgehend unabhängig von fossilen Energieträgern macht, werden Strompreise auf Dauer wieder fallen und insgesamt besser geplant werden können. Fossile Ressourcen müssen dann nur noch für die Industrie eingesetzt werden. Genau dies sieht nach verschiedenen Studien auch die Bevölkerung so und unterstützt den Ausbau von Windkraftanlagen „etwas außerhalb ihres Ortes“.

Wasserkraft in Österreich

Die Wasserkraft ist aufgrund der geografischen Lage eine der bedeutendsten Energiequelle Österreichs und dabei auch noch genauso sauber wie Windenergie. Dabei erzeugen bereits mehr als 5.000 Wasserkraftwerke fast ein Drittel der erzeugten österreichischen Energie. Mit Hilfe von Pumpspeicherkraftwerken kann dann vor allem eine riesiges Reservoir geschaffen werden, das zusätzliche Energie erzeugt, wenn die Windkraft nicht stark genug ist, oder besonders viel Strom zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt wird. Gerade Energiepuffer Technologien werden in Zukunft eine tragende Rolle spielen, um volatile erneuerbare Energien zu einem zuverlässigen Versorgungsstandard zu machen. Nach der Annahme des Förderantrags sollen dann innerhalb von 36 Monate mehr als 10 Megawatt durch die Inbetriebnahme von neuen Wasserkraftanlagen erzeugt werden.

Rolle in Europa

Auch für den Rest Europas spielt die Windenergie eine entscheidende Rolle. Allein 2020 wurden 14,7 Gigawatt an Windenergie neu installiert, davon 11,8 GW an Land und 2,9 GW auf der See. Die Niederlande hatten den größten Anteil an den neu errichteten Anlagen, an zweiter Stelle folgt Deutschland. Europa wird durch Windenergie mit 458 Terrawattstunden Strom versorgt, was laut Statistiken einen Anteil von 16,4 Prozent des Stromverbrauchs der EU ausmacht.

Der Ausbau von Offshore Windenergie in der Nord- und Ostsee wird immer weiter vorangetrieben und Europa ist dabei der Motor des weltweiten Wachstums von Offshore Windanlagen und gerade dieser Ausbau wird in Zukunft auch nötig sein, um die Klimaziele Europas zu erfüllen. Bei Offshore-Windparks gibt es nicht die Probleme, dass privat Haushalte gegen die Errichtung klagen und es stehen genug Flächen bereit.

Solarkraft als zweite Säule in Europa

Neben der Windkraft kann vor allem durch Photovoltaik besonders viel erneuerbare Energie umgesetzt werden. Dabei werden irgendwann große Solarparks entstehen und vor allem auch Dächer von Häusern mit ihnen ausgestattet werden. Gerade die Häuserdächer bieten eine riesige Fläche, die nicht zu unterschätzen ist. Zusammen bieten diese beiden Lösungen Offshore-Windkraft in Kombination mit Photovoltaik eine Möglichkeit besonders viel an erneuerbarer Energie einzuspeisen und gleichzeitig den Flächenbedarf an Land gering zu halten. Tendenzen zeigen, dass gerade auch der Ausbau der Photovoltaik auf einem guten Weg ist. In Europa wurden 2021 knapp 26 Gigawatt zusätzliche Photovoltaikleistung aufgebaut, Ziel ist aber bis zum Jahr 2030 die momentan installierten 165 Gigawatt auf 870 Gigawatt zu steigern. Den Spitzenplatz bei der installierten Leistung hat genauso wie bei der Windkraft auch die Niederlande, bei ihnen sind 765 Watt an Leistung pro Einwohner installiert.

Fazit

Aktuelle Krisen und Notstände zeigen, dass sich Europa in Energiefragen unabhängig machen muss. Mit den Klimazielen im Hinterkopf, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien nur der logische Schritt. Damit dies auch gelingt, muss vor allem mehr investiert werden, Flächen für Anlagen erschlossen werden und vor allem die Bürokratie beim Genehmigungsverfahren minimiert werden.

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